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"CashFlow" Depotupdate Juni
Portfolio (alle Werte in Euro)
Beschreibung | Wert | Prozent |
Marktwert zum Monatsanfang | ||
Realisierter Kursgewinn/-verlust | ||
Unrealisierter Kursgewinn/-verlust | ||
... davon währungsbedingt | ||
Dividenden | ||
Optionsprämien | ||
Cashflow gesamt | ||
Buchverlust durch Ausübung | ||
Marktwert zum Monatsende | ||
... davon bedingt durch Käufe/Verkäufe |
Fast bin ich geneigt zu sagen: endlich ging es mit den Kursen auch mal bergab. Das Gerede um die drohende Crashgefahr war ja kaum noch auszuhalten. Wobei bergab übertrieben ist. Auf Monatssicht hat der Nasdaq gerade einmal 1,7 Prozent verloren, und mit einem Mini-Minus von 0,3 Prozent lief der SnP 500 weiterhin seitlich. Die sogenannte Crashgefahr bleibt uns also erhalten.
Die Outperformance der vorangegangenen Monate konnte im Juni nicht fortgesetzt werden, wobei erneut der "starke" Euro gegen mich läuft. Konsequenzen auf die Struktur meines Portfolios hat das nicht. Insbesondere mit dem Kauf von US-Aktien habe ich mich diesem Risiko bewusst ausgesetzt. Der deutsche Aktienmarkt alleine hat zu wenig attraktive Unternehmen, von der fehlenden Diversifizierung ganz zu schweigen.
Einzelne Positionen
Erläuterung zu den einzelnen Spalten siehe Tootip der Spaltenüberschriften
Kursgewinne
Insgesamt ging es im Depot um 2,6 Prozent bergab, wobei die Verluste auf breiter Front anfielen. Wirkliche breaking news gab es zu keinem Unternehmen. Einzig der Einstieg eines Hedge Fund Managers trieb den Kurs von Nestle kurzfristig an. Mit der langfristigen Performance einiger Werte - BP, Nestle, Novozymes, TJX - bin ich nicht zufrieden. Deshalb werde ich diese Aktien in diesem Monat auf den Prüfstand stellen. Notfalls muss auch die Steuerfreiheit für Altbestand dran glauben. So habe ich beispielsweise im Juni bereits den größten Teil meiner Altbestände von General Electric verkauft.
Optionen
Bei den Optionen weiße ich ab sofort nur noch die bereits geschlossenen Optionen aus. Ansonsten sieht das Ergebnis vorläufig zu positiv aus, da man bei Optionen zunächst die Prämie kassiert und erst später eventuell mit einem Verlust zurück kauft. Aus diesem Grund tauchen beispielsweise die geschriebenen Puts auf Microsoft und SAP erst im Report des nächsten Monats auf.
Insgesamt kam unter dem Strich ein kleines Plus heraus. Allerdings kaum der Rede wert. Ich habe für mich erkannt, dass das schreiben von Covered Calls auf Aktien, die man definitiv behalten möchte, mehr schlecht als recht funktioniert. Zunächst einmal beschränke ich mich beim Schreiben von Optionen auf wenige Aktien. Dadurch bin ich gezwungen, auch bei niedriger Volatilität zu handeln, was die Prämie reduziert. Schwer wiegt auch der Zwang, die Option mit Verlust zurück kaufen zu müssen, um die Aktien zu behalten.
Folglich habe ich mich im Juni vom Covered Call Ansatz verabschiedet und die meisten Optionen nicht als Covered Call geschrieben, sondern sowohl naked Calls als auch Puts. Darunter auch auf Aktien, die ich nicht im Bestand habe. So läuft es besser. Diesen Monat ist dazu einen Post geplant. Auch mein Optionsregelwerk habe ich der "neuen" Kenntnisse entsprechend aktualisiert.
Dividenden
Mai hui - Juni pfui. So könnte man die Dividendensituation zusammen fassen. Mit Automated Processing und Mondelez waren die Ausschüttungen kaum der Rede wert.
Fazit
Mal geht es aufwärts, mal geht es abwärts. Diesen Monat ist letzteres passiert. Interessant wird die bevorstehende Umstrukturierung des Depots sein. Möglich, das beispielsweise Nestle aus dem Depot fliegt - vielleicht sogar über einen Covered Call ;)
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Kommentar von Ingo von Mission-Cashflow |
Und nächsten Monat geht es wieder rauf mit den Kursen. Alles nur Noise, wie man so schön sagt, oder?
Wenn man sich dagegen auf die Dividendenzuflüsse und ggf. die Optionsprämien konzentriert, dann wird das ganze auf einmal viel mehr vorhersagbar und teils auch auf den Cent berechenbar. Das macht viel mehr Spaß.
Bin bloß etwas verwirrt, Microsoft und Unilever haben doch im Juni gezahlt wie üblich? Warum sind sie bei dir nicht aufgeführt?
CU Ingo.
Antwort von Torsten
Hallo Ingo,
kurzfristig gesehen sind die Kursschwankungen "noise". Langfristig gesehen sind die Kurssteigerungen von Wachstumswerten real. Wenn sich der Aktienkurs nach Jahren der Haltedauer z.B. verdoppelt, verdreifacht hat, und davon habe ich mehrere, so ist das eine solide, auf dem Gewinnwachstum des Unternehmens basierende Kurssteigerung und hat nichts mit Marktschwankungen zu tun.
Kurz und mittelfristig (sagen wir bis 2 Jahre) berechenbar sind die Dividendeneinnahmen, wenn man auf solide Unternehmen setzt. Die Höhe der Einnahmen von Aktienoptionen sind nach meinem Erkenntnisstand nicht planbar. Insbesondere nicht, wenn man Covered Call Writing auf ein Buy-And-Hold-Depot macht. Lässt man sich auf Puts ausüben, ist der reine Verdienst durch Optionsprämien kurzfristig planbar. Das ist aber in dem hier vorgestellten Depot nicht meine Strategie.
Bei den Dividenden gehe ich nach dem Anspruchsdatum (Ex-Date), nicht nach dem Payment-Date oder wie wohl die meisten Blogger, wann das Geld auf dem eigenen Konto auftaucht. Deshalb wurden Microsoft und Unilever bei mir im Mai verbucht.
Ich habe mir deine Seite angeschaut. Schön, dass du einer der wenigen bist, die versuchen das gesamte Bild zu zeigen. Also beispielsweise auch die anfallenden Buchverluste. Meist wird das auf den anderen Seiten ausgeblendet.
Gruß,
Torsten
Kommentar von easydividend |
Hallo Torsten,
Pass aber bitte auf bei naked Calls. Die können schnell mal einen großen Verlust bringen, wenn die Aktie nach oben gapt. Bei naked Calls müssen ein paar Regeln beachtet werden. Niemals über die Earnings handeln, nur Large und Mega Caps, und eventuell sogar mit Stop-Orders absichern.
Will nicht klug scheißen, nur meine Gedanken dazu schreiben ;)
mfG Chri
Antwort von Torsten
Hallo Chris,
danke für deinen Kommentar. Ich gehe deine Punkte, was man bei Naked Calls beachten sollte, durch:
Aus meiner Sicht führt das Schreiben von Naked Calls zudem zu einer besseren Risikoverteilung. Die stärksten Bewegungen im Aktienmarkt entstehen bei Verlusten. Mache ich keine Naked Calls, habe ich vor allem Puts und ein paar wenige Covered Calls, falls überhaupt. D.h. der Großteil der laufenden Optionen rutscht ins Minus, während auf der Call-Seite wenig ins Plus läuft.
Meine Gedanken sind teilweise aber noch ohne wirkliche Praxiserfahrung.
Gruß,
Torsten
Kommentar von Wilhelm |
Hallo Chri,
danke für deine Ergänzung, das war nochmal wertvoll.
Vor allem für solche, die sich noch nicht so viel beschäftigt haben mit dem Thema, ganz tolle Tipps und Anregungen! Danke an Torsten und liebe Grüße!
Antwort von Torsten
Hallo Wilhelm,
ich bin auch dankbar für jeden Kommentar, der mich zum Nachdenken bringt. :)
Vielleicht hast du ja eine Meinung zu meiner Antwort auf Chrisis Tipps.
Gruß!
Torsten