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"CashFlow" Depotupdate Mai
Portfolio (alle Werte in Euro)
Beschreibung | Wert | Prozent |
Marktwert zum Monatsanfang | ||
Realisierter Kursgewinn/-verlust | ||
Unrealisierter Kursgewinn/-verlust | ||
... davon währungsbedingt | ||
Dividenden | ||
Optionsprämien | ||
Cashflow gesamt | ||
Buchverlust durch Ausübung | ||
Marktwert zum Monatsende | ||
... davon bedingt durch Käufe/Verkäufe |
Während die Welt weiter auf den längst überfälligen Kursrücksetzer wartet, stiegen die Märkte gelangweilt weiter an. Der S&P gewann knapp 1 Prozent, der MSCI World rund 1,5 Prozent.
Viel interessanter als die Welt natürlich die Entwicklung in meinen Depot. In Euro umgerechnet stieg der Marktwert um 1 Prozent, was unspektakulär klingt. Jedoch sind hier Wechselkursverluste in Höhe von 1,6 Prozent enthalten. Durch die vielen US-Werte im Depot reagiert das Portfolio sehr sensibel auf den Dollar.
Da die meisten Wachstumswerte in den USA beiheimatet sind, bin ich sicher nicht der Einzige, dem es so geht. Ich nehme an, dass die meisten Anleger sich den Währungsschwankungen nicht bewusst sind, weil sie ihre US-Aktien in Deutschland kaufen und ihre Kurse stets in Euro ausgewiesen werden. Und im Prinzip ist das auch gut so. Denn weder kann man die Wechselkurse vorhersagen, noch ist es klug auf US-Aktien zu verzichten. Sich verrückt machen lohnt nicht. Nur für die monatliche Betrachtung der Performance ist es eben relevant. Ich will das Depot ja nicht schlechter machen als es ist.
Einzelne Positionen
Erläuterung zu den einzelnen Spalten siehe Tootip der Spaltenüberschriften
Kursgewinne
Die IT läuft weiter gut. Allen voran Jack Henry, die in Heimatwährung über 10 Prozent gestiegen sind. Überhaupt ist in Heimatwährung fast alles gestiegen. Die Ausnahmen sind BASF und ADP, wobei BASF ohne Dividendenabschlag ebenfalls im Plus wäre.
Optionen
So richtig losgelegt habe ich diesen Monat mit dem Schreiben von Optionen. Und dabei habe ich auch gleich Miese gemacht. Wie konnte das passieren, wo doch jedes Kind weiß, dass 70-80% der Optionen wertlos verfallen? Die Antwort findet sich im Hebel. Es reicht eine einzige Option, die massiv gegen einen läuft, damit alles kippt. Bei mir was es ein Call mit Strike 100 Dollar auf Jack Henry am 08.05 Das war Erstens dumm, weil sich die Aktie im Aufwärtstrend befindet, ich also gegen den Trend gehandelt habe. Und Zweitens habe ich die Option am 25.05 zu spät zurück gekauft. Zurück gekauft habe ich die Option, weil ich die Aktien behalten möchte. In Zukunft werde ich Optionen, die gegen mich laufen, früher zurückkaufen. Mehr dazu werde ich noch diesen Monat schreiben, wenn ich mein Regelwerk vorstelle.
Nun könnte man sagen, man solle überhaupt keine Call-Optionen schreiben, wenn man die Aktien behalten möchte. Aber damit verzichtet man auf möglichen Cash-Flow.
Es kommt darauf an, dass man das Call schreiben mit den richtigen Aktien macht. Sprich den Aktien, die sich gerade in einer Schwächephase befinden. Und wenn man falsch liegt, sollte man sich das eingestehen und die Option mit Verlust schließen, bevor es zu teuer wird. Ist auch viel stressfreier, als dauernd zu hoffen, dass der Kurs doch endlich drehen möge.
Dividenden
Dividenden flossen reichlich. Unter anderem wurde ich auch mit der jährlichen Einmalzahlung von BASF beglückt. Viele Aktionäre streben eine kontinuierliche Dividendenausschüttung über die Monate verteilt an. Mir ist egal, wann die Dividende kommt. Hauptsache die langfristige Entwicklung stimmt.
Fazit
Also doch kein Horrormonat. Eher Aktienkurse hui, Wechselkurse und Optionen pfui. Für die Wechselkurse kann ich nichts, aber an den Optionen werde ich arbeiten. Für nächsten Monat habe ich die an dieser Stelle zusätzlich die Aufstellung der einzelnen Optionstrades geplant. Ich hoffe, dass ich dazu komme. Mal schauen, ob ich dann darüber schreiben kann, wie sich das Depot in einem kleinen Crash verhielt.
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Kommentar von Axe |
sehr gutes Ergebnis! Herzlichen Glückwunsch!
Antwort von Torsten
Hallo Axel,
danke für die netten Worte. Das mit den Optionen hätte natürlich besser laufen können. Aber das Depot an sich schlägt sich ganz gut, das stimmt.
Deine Seite kenne ich übrigens. Du bist ja ganz ähnlich unterwegs, was die monatliche Veröffentlichung deiner Trades angeht. Du benutzt Optionen ja als Trader, was ich (noch) nicht mache. Ich fange erst mal ganz klein an. :)
Dir viel Erfolg bei deiner Challenge und Gruß,
Torsten
Kommentar von Matthias |
Etwas Lehrgeld muss man wohl immer zahlen ;)
Ansonsten aber prima Ergebnis!
Persönlich achte ich selbst fast gar nicht auf die Kurs / Währungsschwankungen. Dafür hab ich gern bei Dividenden einen kontinuierlichen Cashflow .. da muss nicht monatsweise sein (davon bin ich weg) aber im Quartal achte ich schon drauf.
Ist auch immer etwas das mich bei deutschen Aktien stört. Klar ist doof und auch unlogisch da es keinen Unterschied macht .. so ist halt jeder etwas eigen ;)
Antwort von Torsten
Hallo Matthias,
solange es Lehrgeld bleibt, ist es in Ordnung.
Auf die aktuellen Wechselkurse muss man auch nicht achten. Es sollte reichen, dass man als Investor weiß, dass es diesen Effekt gibt. Dann darf man sich überlegen, ob man seine Anlagestrategie davon beeinflussen lässt (z.B. eine Diversifikation nach Währung anstrebt) oder nicht. Alles darüber hinaus geht leicht in Richtung Panik mache und kann zu Aktionismus führen.
Wenn es jedoch um den Ausweis der Performance geht, halte ich die Wechselkurse für wichtig. Ansonsten ist keine Unterscheidung möglich, ob ich meine Monatsperformance den Aktien zu verdanken habe oder z.B. dem Dollar.
Was die kontinuierliche Zahlung von Dividenden angeht, ist das wohl Geschmackssache. Aber Quartalebene lässt sich das Ganze Dank der US-Aktien jedenfalls recht praktikabel steuern. Ich sehe da kein Problem.
Bis bald!
Torsten
P.S.: Gibt heute noch eine Mail von mir, wenn ich dazu komme. Du weißt Bescheid :)
Kommentar von Matthias Schneider |
Hallo Torsten,
mit dem Verlust-Call ist zwar nicht schön, aber das passiert halt. Hier muss man ausprobieren, was die beste Strategie ist, womit man am besten zurecht kommt.
Ich selbst hätte vielleicht versucht zu rollen. Letztendlich verliert man die zweite Prämie, um den Verlust des ersten Calls mit der Prämie des zweiten zu entschärfen. Da muss man echt einfach ausprobieren. Ich bin da auch noch dabei.
Ich kaufe eigentlich nur sehr selten zurück. Ich bin zu geizig, die 3,50 USD/CAD für die Order zu bezahlen, da die Ausbuchung (pro forma Rückkauf) ja kostenlos erfolgt. Neulich habe ich mal einen Put zurück gekauft, weil er praktisch wertlos war, aber ich einen neuen verkaufen wollte, und ich das Risiko von 2 offenen bei Strike 15 nicht eingehen wollte, und keine 2 Wochen mehr konnte.
Ich verheirate mich auch nicht mit Werten, da kann ich mich auch ausüben lassen. Irgendwann kommt die Aktie zurück, oder man verkauft nach dem "Verlust" der Aktie solange Puts, bis man sie wieder hat.
Für mich hat das ganze Thema auch so viel Reiz, dass ich da inzwischen immer was machen will. ;-)
Leider sind die Sollzinsen etwas angezogen auf USD. Ich halte ja nie Cash vor. Wenn ich ausgeübt werde, dann geht das ins Minus bei USD/CAD.
Aber ein Hobby kostet halt was. ;-)
Ich bin auch so furchtbar leicht entflammbar. Habe ja ein Faible für REITs. Bei dem Artikel von Brad Thomas über PEI (https://seekingalpha.com/article/4077256-undeniable-margin-safety-preit) will ich gleich kaufen. Na ja, habe nun erstmal nur einen PUT verkauft, weil ich den REIT auch wirklich gern hätte. Das heißt aber nicht, dass ich ihn dann nicht auch gern mit Gewinn wieder abgeben und mich für was anderes begeistern lasse.
Ich finde das Thema einfach spannend.
Guten Erfolg und viel Spaß!
MS
Antwort von Torsten
Hallo Matthias,
ja, shit happens. Wir werden sehen, ob meine Verlustbegrenzungsregel hier Besserung bringt.
Rollen ist natürlich eine Option. Ich habe das nicht gemacht, weil ich versuchen möchte, mich nicht gegen den Trend zu stellen (nachdem ich den Trend endlich erkannt hatte). In diesem Fall hätte das die Situation dann auch eher verschlimmert. Strike war bei 100. Die Aktie ist schließlich bis über 106 gestiegen und steht aktuell bei über 105.
Ich kaufe in der Regel bei 20% Restwert zurück, auch wenn es Performance frisst (das ist einer der Regeln von Jens Rabe). Vorteile sind, dass die Option dann in trockenen Tüchern ist und man eventuell eine neue gedeckte Option schreiben kann, die wieder Prämie bringt. Bei BASF hat das gut geklappt. Natürlich kann man es auch anders machen, insbesondere falls die Option sowieso nur noch wenige Tage läuft.
Das mit dem Nicht-Verheiraten ist bei uns ein entscheidender Unterschied. Es gibt Aktien in meinem Depot, die gebe ich nicht her. Da würde ich immer die Option zurück kaufen. Ich will ja nicht meine "Wachstumsstrategie" wegen der Optionen umstellen. Die Optionen sollen ja "nur" ein Zubrot sein. Ist eben ein Experiment, das insbesondere bei steigenden Kursen etwas anspruchsvoller ist. Wir werden sehen.
Wie du schon sagst: Es bleibt spannend!
Auch dir viel Erfolg und Gruß zurück,
Torsten