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Enttäuschendes Dividendenwachstum weltweit

Eine global angelegte Untersuchung von Henderson Global berechnet für 2016 ein Dividendenwachstum von schwachen 0,6 %, während im Jahr zuvor sogar ein Rückgang zu verzeichnen war:

Als Erklärung dient in erster Linie der starke Dollar. Denn zum einen haben es die in der Studie stark gewichteten US-Unternehmen dadurch im Ausland schwerer, weil ihre Dienstleistungen und Waren teurer werden, bzw. die im Ausland erzielten Umsätze in Dollar umgerechnet weniger wert sind. Zum anderen erfolgte in der Studie die Bestimmung des globalen Dividendenwachstums, indem Nicht-US-Dividenden in Dollar umgerechnet wurden. Und da der Dollar mehr wert ist als im Jahr zuvor, sind die ausländischen Dividenden im Umkehrschluss automatisch weniger wert als im Jahr zuvor.

Um den Währungseffekt bereinigt, kommt die Studie immerhin auf eine globale Dividendenerhöhung von 3,2 %.

Überraschend ist die Weiterführung dieses Trends nicht. In dem Blogbeitrag USA - Land der begrenzten Dividendensteigerung im August letzten Jahres hatte ich vor dem Hintergrund steigender Ausschüttungsquoten die Situation in den USA und Deutschland analysiert.

Was heißt das nun für uns Wachstumsstrategen?

Kurze Antwort: nichts.

Lange Antwort: nichts, weil die Wechselkurse im Gegensatz zu der Wertentwicklung von Wachstumswerten keine Einbahnstraße sind. Der Dollar wird nicht ewig steigen, und sobald er an Wert verliert, werden die US-Unternehmen einen Gewinnschub hinlegen. Davon abgesehen, profitieren wir als Anleger in US-Aktien kurzfristig in Form von Kursgewinnen, da für den Preis von US-Aktien die Heimatbörse in den USA mit Wertbestimmung in Dollar maßgeblich ist.

Wer in Wachstumswerte investiert ist, braucht deshalb weiter nichts zu tun, als die Ruhe zu bewahren und die Zeit für sich arbeiten zu lassen. Ihr Depot wird es Ihnen danken.

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Kommentar von Alexander |

Sehr interessante Untersuchung.
Leider habe ich feststellen müssen, dass die Dividendensteigerungen vieler Firmen im Vergleich zum Vorjahr weiter rückläufig sind. Hierbei spielt die Währung keine Rolle. Die Zeiten werden schwieriger.

Antwort von Torsten

Hallo Alexander,

ja, obwohl wir gerade von einem All-Time-High zum nächsten wandern, lässt die Gewinndyamik nach. Dass kann man recht gut an den 08/15 Dividendenaristokraten wie Procter & Gamble sehen. Und genau deshalb gibt es ja den Aktienfinder: um hier die Spreu vom Weizen zu trennen :)

Aber auch wenn die nachlassende Gewinndynamik über einzelne Währungsräume hinausgreift, so ist das speziell der starke Dollar für US-Unternehmen (also deine) ein Gewinnhindernis.

 Gruß!

Torsten

Kommentar von easydividend |

Hallo Torsten,

Während auf der einen Seite zu wenig Steigerung stattfindet, findet bei manchen Werten meines Erachtens zu große Steigerung statt. Wenn man sich Coca-Cola ansieht (Ich war nun langjähriger Aktionär dieser Firma) sieht man, dass die Ausschüttungsquote stetig ansteigt. Der Gewinn stagniert in den letzten Jahren eher. Dass nicht mehr so große Steigerungsraten möglich sind ab einer gewissen Größe ist mir bewusst, aber die Steigerung sollte meiner Meinung nach so gewählt werden, dass die Ausschüttungsquote annähernd gleich bleibt und nicht ständig ansteigt. Ich freue mich, falls Coca Cola das Pay-Out-Ratio in den nächsten Jahren auf jeden Fall wieder senken kann.

Was ich noch sagen wollte: Sehr gut gelungene Seite, auch der Aktienfinder! Gute Arbeit!

mfG Chri