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Mein Startup – das erste Jahr

Wie die Zeit vergeht. Am 15. Januar dieses Jahres ging ich mit Aktienfinder live. Nach dem Entschluss, den Aktienscreener als Teilzeitprojekt zu führen (siehe mein damaliger Blogeintrag), entsorgte ich zunächst zwei auf meinem Schreibtisch liegenden Vollzeit-Arbeitsverträge, um nach wenigen Wochen dann auch meine neue Anstellung in Teilzeit aufzugeben. Ich glaubte, mit dem Aktienfinder meine Vollzeitberufung gefunden zu haben.

Der Anfang

Mit Business Plänen oder anderen Vorbereitungen habe ich mich nicht lange aufgehalten, sondern einfach gemacht. Für mich steht das Produkt im Vordergrund. Und dieses weiter zu entwickeln ist das, was mir am meisten Spaß macht. Jedenfalls mehr als Marketing oder Server-Administration. Von der Steuererklärung ganz zu Schweigen.

Mir half, dass ich nicht bei null anfing, da es den Aktienfinder in der Urform des Wachstumsfinders auf dieser Seite bereits gab. Ich hatte positives Feedback erhalten und genügend Vertrauen in mein Projekt gewonnen. Zwei wesentliche Mutmacher, ohne die ich den Sprung in die Selbständigkeit wohl nicht gewagt hätte.

In den ersten Stunden des Wachstumsfinders kontaktierte ich diverses Blogger in der Finanzszene zwecks Zusammenarbeit. Insgesamt war das Feedback verhalten. Doch es gab Ausnahmen:

  • Alexander von Rente-Mit-Dividende hat mich sofort unterstützt. Der Beginn einer großartigen Zusammenarbeit bis heute.
  • Matthias von GetMad.de und ich wurden sofort warm. Der SEO Experte und Javascript-Profi ist seitdem mein inoffizieller Consultant in technischen Fragen.

Ende Januar – nach zwei Wochen Aktienfinder online - hatte ich 155 Mitglieder, von denen mir neun die Freude bereiteten, zu bezahlen, so dass ich in Summe auf den gewaltigen Umsatz von 120 Euro kam. Dennoch ein schönes Gefühl, wenn fremde Menschen durch ihr Geld die erbrachte Leistung würdigen.

Die nächsten Monate

Nicht länger durch Arbeit für Fremde abgelenkt, ging es die nächsten Monat Schlag auf Schlag, was die Implementierung neuer Features betraf, wobei viele der Erweiterungen den Mitgliedern zu verdanken sind, die sich mit Lob und Kritik am Projekt beteiligen.

In der Grafik sieht man die Anzahl der angemeldeten Mitglieder pro Tag, wobei im unteren Teil der Grafik die bedeutendsten Erweiterungen im Zeitverlauf abgebildet sind:

Im ersten halben Jahr ging es zwar voran, doch hat sich das Tempo in den letzten Monaten merklich beschleunigt. Zwei positive Ausreißer stechen hervor:

  1. Das Video von Nils Gajowiy zum Aktienfinder:

Auf den Ritterschlag von Nils bin ich bis heute stolz, da er einer der Aktienexperten ist, die ich wirklich schätze.

  1. Das Interview mit dem Finanzrocker:

Auch für Daniels Unterstützung darf ich mich an dieser Stelle bedanken.

Mehr Mitglieder sind schön und gut. Doch die entscheidende Frage für den Projekterfolg ist, ob genügend Mitglieder zu bezahlen bereit sind. Im Aktienfinder stehen Jedem kostenlos Daten von 80 Dividendenaristokraten inklusive Fair Value Berechnungen zur Verfügung. Einigen Mitgliedern reicht dies völlig aus. Anfangs kalkulierte ich mit 2,5 Prozent zahlender Mitglieder. Erfreulicherweise liegt der Wert in den letzten Monaten deutlich darüber.

Start-Up-Stress?

Wenn man über Start-Ups liest, wird oft von den hohen Anforderungen berichtet. Die Arbeitsleistung eines halben Lebens verdichte sich auf wenige Jahre, in denen man alles bringt. Vermutlich, weil ich keine Managementliteratur gelesen habe, sieht es bei mir ganz anders aus. Ich arbeite zeitlich ähnlich wie in einem gewöhnlichen Vollzeitjob, nur eigenverantwortlich und motivierter als zuvor.

Ich bin der Meinung, dass der meiste Stress künstlich entsteht, weil man – bzw. das Management - falsch plant oder die Prozesse einfach nicht funktionieren. Klar geht mal was schief oder schleichen sich Fehler ein. Aber bisher war alles ohne größere Probleme lösbar und ich bin zuversichtlich, dass dies so bleibt. Insbesondere, seit ich im November die Server-Administration zu weiten Teilen ausgelagert habe.

Was mir zudem hilft, ist ein bereits vorhandener Kapitalstock sowie das Wissen, jederzeit wieder in eine Festanstellung zurückkehren könnte – für den Fall der Fälle, den ich derzeit nicht in Erwägung ziehe.

Die Zukunft

Sieht hoffentlich rosig aus. Anlass zum Optimismus liefert die Entwicklung der letzten Monate, die junge Zusammenarbeit mit großen Finanzseiten wie Ariva.de und eine wachsende Community, beispielsweise auf Facebook, wo ich vor kurzem zum Administrator der großen deutschsprachigen Aktiengruppe „Dividendenstrategie“ ernannt wurde.

Momentan haben sich für den Aktienfinder etwas über 2.100 Mitglieder registriert. Was für den Einen viel klingen mag, ist für den Anderen ein Witz. Doch wie man es auch sehen mag, die Marschrichtung stimmt.

Für die nahe Zukunft arbeite ich an einer englischsprachigen Webseite. Voraussichtlich wird der Launch in der ersten Januarhälfte stattfinden, exakt ein Jahr nach der Geburt des Aktienfinders. Ein Aktienscreener für Wachstumswerte wird hoffentlich auch für nicht-deutschsprachige Investoren von Interesse sein.

Bleibt mir noch ein herzliches Dankeschön an alle Mitglieder für den tollen Zuspruch und fröhliche Weihnachten an die gesamte Leserschaft.

In diesem Sinne auf gute Investments auch im neuen Jahr,

Torsten

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Kommentar von Nordleuchte |

Hallo Torsten!

Das klingt doch alles schon sehr gut soweit! :)

Von Entwickler zu Entwickler ein großes Lob für deine sehr ansprechende und übersichtliche Benutzeroberfläche im Aktienfinder! Ich kann mir denken, wie viel Arbeit dahinter steckt.

Was mich noch interessieren würde:
Kannst du derzeit mit den Einnahmen schon einen Vollzeitjob kompensieren?
Hast du in Erwägung gezogen, bei den nicht zahlenden Mitgliedern Bannerwerbung einzublenden, um hier auch Einnahmen generieren zu können?

Die Internationalisierung halte ich übrigens für einen sehr guten Weiterentwicklungsansatz. Ich bin mir sicher, dass du damit viele interessierte Investoren erreichen können wirst, die wiederum teilweise eine sehr große Reichweite über ihre Blogs usw. besitzen. Außer FAST-Graphs kenne ich nichts annähernd Vergleichbares.

Weiterhin viel Erfolg mit deinem Projekt und schöne Feiertage!
Martin

Antwort von Torsten

Hallo Martin,

danke für das Entwicklerlob. Freut den Entwickler :)

"Kannst du derzeit mit den Einnahmen schon einen Vollzeitjob kompensieren?"

Einen Vollzeitjob als Friseur ja. Meinen alten Job definitiv noch nicht. Aber es ist wohl jedem Startup-Gründer klar, dass finanziell zunächst kleinere Brötchen zu backen sind. Wie geschrieben muss die Entwicklung stimmen. Sowohl in Form "weichen" Feedbacks als auch "harter" Zahlen. Und Spaß muss es machen!

Ich vermute, dass die Internationalisierung die ersten Monate wenig bringt, hoffe aber irgendwann auf den großen Knall :)

Der Aktienfinder wird wegen der Charts und den Fair Value Berechnungen oft mit Fast Graphs verglichen. Aber die Fair Values sind beim Aktienfinder ja "nur" ein kleiner Teil. Hauptächlich geht es im Aktienfinder um das einfache Aufspüren von Qualitätsaktien.

Auch dir schöne Feiertage und Gruß!

Torsten

Kommentar von Matthias |

Hey Torsten,

frohes Neues erstmal! Sehr interessante Retrospektive des ersten Jahres! Glückwunsch zum wachsenden Erfolg, du hast ihn dir verdient! Und viel Erfolg für die weitere Entwicklung, sodass du bald "gut" davon leben kannst.

Wir hatten ja mal im November telefoniert. Seitdem konnte ich einiges entwickeln, es wird aber noch seine Zeit dauern, bis da etwas Sichtbares draus entsteht. Macht aber Spaß und das ist -ähnlich wie bei dir- doch schon viel wert :-)

Viele Grüße,
Matthias

Antwort von Torsten

Hallo Matthias,

cool, das auch du dein Projekt weiter vorantreibst. Da darf man ja gespannt sein.

Ist allgmein schon eine tolle Sache, wenn man sein Ding durchziehen kann. Wenn sich dann auch noch Erfolge andeuten, natürlich um so toller.

Auch dir ein gutes neues Jahr und lieben Gruß,

Torsten

Kommentar von Ingo von Mission-Cashflow |

Auch von mir Glückwunsch!

Selbst als FastGraph Fan kann ich sagen, dass der Aktienfinder einiges zu bieten hat. Für non-US Werte definitiv eine Alternative, wenn nicht sogar die bessere.

Manchmal fehlt mir etwas die Übersicht, da wirklich viele Sachen drin stecken. Und unter Safari/Mac läuft es nicht ganz rund. Vielleicht schaffe ich es irgendwann mal, dazu fundiertes Feedback zu verfassen.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück auf deinem Weg. Das sieht soweit alles richtig gut aus!

CU Ingo.

Kommentar von Gustav Sucher |

Hallo, das ist sehr vorbildlich! Mein Bruder hat mir letztens auch seine Messdaten gezeigt. Er kann einiges an Fortschritt vorweisen. Wenn die Zahlen hoch gehen, dann ist das alles was man möchte. Die Statistiken sollten aber auch richtig sein. Danke für den tollen Blog Beitrag!

Antwort von Torsten

Ich kenne zwar nicht ihren Bruder, aber dennoch vielen Dank für den netten Kommentar :)

Der Artikel ist bereits etwas älter. Wie es danach weiter ging gibt es hier:

 

https://www.youtube.com/watch?v=82rChVreMyQ

Lieben Gruß!