Blog

Neu im Aktienfinder: Der operative Cash-Flow

Unterm Strich zählt der Gewinn. So sagt man jedenfalls. Doch der bilanzielle Gewinn ist nur ein, wenn auch wichtiger, Teil der Wahrheit. Ziel des Gewinns ist, Aufwände und Erträge dem Geschäftsjahr wirtschaftlich zuzurechnen. Eine Maschine kostet zwar einen Betrag X (=Auszahlung), doch da die Maschine eine Lebendauer von Y Jahren hat, werden deren Kosten für die Bestimmung des Gewinns über die Y Jahre verteilt (=Aufwand).

Die Cash-Flow-Rechnung hingegen beschäftigt sich mit den tatsächlichen Auszahlungen und Einzahlungen einer Periode. Der operative Cash-Flow sagt aus, was vom Tagesgeschäft in der Kasse hängen bleibt. Bei Amazon beträgt der Operative Cash-Flow pro Aktie 30,05 Dollar gegenüber einem Gewinn von "nur" 5,32 Dollar. Einen großen Teil dieser Differenz machen die Abschreibungen aus, die zwar den Gewinn reduzieren, aber keine tatsächlichen Mittelabflüsse sind. Berückschtigt man zusätzlich die getätigten Investitionen, mit denen Amazon den Markt weiter aufrollt, so gelangt man vom operativen Cash-Flow zum Free-Cash-Flow. Hier immerhin noch knapp 20 Dollar pro Aktie.

Vergleicht man Amazon mit Daimler, so fällt auf, dass der Gewinn von Daimler zwar rund doppelt so hoch ist, der operative Cash-Flow jedoch nur bei 4,23 Euro pro Aktie liegt und der Free-Cash-Flow wegen der Investitionen sogar negativ ist. Das heißt nichts anderes, als das Daimler zwar Gewinne bilanziert, faktisch wegen der Investitionen für die Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit jedoch kein Geld in der Kasse bleibt. So gesehen nahe liegend, dass Amazon mit einem vielfachen KGV von Daimler bewertet wird.

Fazit:

Mit Hilfe der Cash-Flows im Aktienfinder sind die unterschiedlichen Bewertungen von Unternehmen teils besser zu verstehen, als wenn man nur auf die bilanzierten Gewinne schaut. Wer mehr zum Thema Cash-Flows erfahren möchte, dem lege ich einen exzellenten Artikel des DIJ-Investors nahe.

Zurück zum Blog

Einen Kommentar schreiben